Dass der Genuss tierischer Produkte in entsprechender Zubereitung auch beim verwöhnten Gaumen Zuspruch findet, ist nicht neu und in der Sache auch für den Tierschützer akzeptierbar. Das Problem liegt jedoch in der Menge, welche in unserer Gesellschaft angeboten werden muss, um der Nachfrage gerecht zu werden.

Die aus normaler Schlachtung gewonnene Leber (hier Enten- und Gänseleber) deckt leider nicht im entferntesten der im Rahmen der „freien Marktwirtschaft“ hochgepushten Nachfrage. Findige Produzenten erfanden hierfür das Stopfen. Die nachfolgende Aufklärung über diese ungeheuerliche Praktiken zur Erzeugung von „foie gras“ ist jedoch nichts für schwache Nerven.

Unter Stopfen versteht man die zwangsweise Überfütterung der Vögel mittels eines langen Metalltrichters, welcher in den Tierhals gestoßen wird und oft schwere Verletzungen zur Folge hat. Der so eingeführte Maisbrei (gebrochener Mais, vermischt mit tierischen Abfallfetten, Gärstoffen und Säuren; zusätzlich Unmengen von Salz, um den Durst anzuregen, damit der Mais aufschwellen kann) wird noch mit einem passenden Stück Holz hineingepresst. Zur Zeitersparniss wird in „modernen“ Produktionsstätten der Brei mittels einer Pressluftpumpe eingeführt. Danach werden die Hälse der Vögel mit starken Gummibändern blockiert, um das Erbrechen der Gewaltfütterung zu verhindern. In manchen Gegenden stecken die Bauern zu diesem Zweck einfach ein paar Kastanien in den Hals der gemarderten Geschöpfe.

Dieser Vorgang wiederholt sich bei Enten zweimal am Tag über drei Wochen hinweg, bei Gänsen dreimal am Tag über vier Wochen. In diesem Zeitraum werden gesunde lebensfrohe Tiere zu armseligen Bündeln von kranken, furchtbar leidenden und langsam sterbenden Tieren. Die beabsichtigte Folge ist eine geschwollene kindskopfgroße Leber, Steatosis Hepatique: Fettige Degeneration der Leber, welche bis zu 900 g schwer werden kann. Die Futtermenge beträgt bis zu 2 kg pro Tag, was ein Drittel des Körpergewichtes ausmacht. Bei einem Menschen von 70 kg wären das 23 kg Nahrung, welche er gewaltsam eingeführt bekommen würde. Ein Lebergewicht von 10 bis 12 kg wäre die Folge.

Nach dem ersten Stopfen schlagen 12 bis 15 % der gequälten Vögel in selbstmörderischer Absicht mit ihrem Kopf auf den Boden, bis sie sterben. Die anderen hilflosen Tiere leiden unbeschreiblich und siechen im Finstern ihrem Ende entgegen. Doch nicht genug damit: In der Vergangenheit und in manchen Gegenden noch immer, nagelt man ihre Füße auf ein Brett, damit sie keine Energie durch Bewegung „vergeuden“. Moderne „foie gras“ Produzenten zwängen die Körper der der armen Geschöpfe in individuelle Behälter, in denen sie zur Bewegungslosigkeit verurteilt werden. Oft wurden ihnen schon zu Beginn der Stopfzeit die Augen zerstört, damit sie nicht das Elend ihrer Leidensgenossen erkennen und noch mehr Vögel Selbstmord begehen.

Die Folgen der Grausamkeiten: Schwere Herzprobleme, unvorstellbarer Stress, Aufbruch und Spaltung des Schnabels, Infektionen. Gegen letztere werden Antibiotika verabreicht. Viele Vögel ersticken, bevor man ihnen den Hals durchschneidet.

Der „Erzeuger“ erkennt das bevorstehende Schlachten der leidenden Vögel an schwerem Ringen nach Atem mit Erstickungsanfällen, die Schnäbel verfärben sich weiß, die Füße schwellen auf doppelte Größe an und füllen sich mit Wasser, der Bauch wird so schwer, dass sie sich nicht mehr vom Boden erheben können.

Die Hauptproduktionsländer sind Frankreich, Ungarn, Bulgarien, Polen und Israel. Um den Verbrauch von 8300 Tonnen (1993) in Frankreich zu decken, importierte man fast 2600 Tonnen (52% aus Ungarn, 30% aus Bulgarien, 10% aus Polen und 8% aus Israel), etwa 500 Tonnen wurden exportiert. Tendenz steigend durch Preissenkungen und Riesenreklame !

Wegen der schockierenden Bedingungen in den „Leberproduktionszentren“ ist es praktisch unmöglich, zu einer offiziellen Besichtigung zugelassen zu werden. Die katholische Kirche setzt sich nicht für die lebendige Schöpfung Gottes ein und ist daher nicht gegen die barbarische Ausbeutung der Tiere. Im Gegenteil: Es soll Klöster geben, welche diese inhumanen Methoden anwenden, um foie gras des schnöden Geldes wegen herzustellen.